Zwei in Schwarz gekleidete Männer stehen hintereinander vor einer beige-fleckigen Wand. Die Band Tarwater. Der Fokus liegt auf dem hinteren, der auch in die Kamera schaut. Der vordere ist leicht unscharf und schaut nach links.
Tarwater
Mittwoch, 28.8.2024
23:40 – 00:20, Alte Kantine
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Tarwater

Um Tarwater wirklich zu verstehen, sollte man sich die historische Genese der Band aus der Underground-Musik- und Kunstszene der DDR in den 1980er-Jahren vergegenwärtigen. Denn auch wenn Tarwater selbst erst 1995 gegründet wurde, so liegen die gemeinsamen Wurzeln der beiden Mitglieder Ronald Lippok und Bernd Jestram doch in der Prä-Mauerfall-Zeit und im Umfeld der Ostberliner Band Ornament & Verbrechen (zuletzt gewürdigt mit der Ausstellung »Ornament & Verbrechen« in der Galerie Pankow). Tarwater haben mit ihren Veröffentlichungen auf Labels wie Kitty-Yo, Morr Music und Bureau B über die Jahre stetig ihr kritisches Hinterfragen von Rockstimmungen verfeinert. Es ist insofern kein Zufall, dass sie in der Vergangenheit bereits des Öfteren mit Filmmacher*innen kollaboriert haben. Ihre Soundwelt ist von enigmatischer visueller Kraft.
Der Bandname Tarwater verweist übrigens auf die Credits einer Veröffentlichung der US-amerikanischen Psychedelic Band Love, bei der ein Musiker namens C. Tarwater mitgespielt hat – eine Inspirationsgeschichte, die viel mit der Amerika-Sehnsucht von Lippok und Jestram zu tun hat, aber auch mit ihrem Wissen um die große Vergesslichkeit der Geschichtsschreibung für die Protagonist*innen abseits des Spotlights.

Zwei in Schwarz gekleidete Männer stehen hintereinander vor einer beige-fleckigen Wand. Die Band Tarwater. Der Fokus liegt auf dem hinteren, der auch in die Kamera schaut. Der vordere ist leicht unscharf und schaut nach links.
Tarwater