Ivo Dimchev
Wenn das amerikanische Vorzeige-Feuilletonist*innen-Magazin The New Yorker schreibt, dass man einer der berühmtesten bulgarischen Liedermacher sei (unter der Headline »The Extravagant Exuberance of Ivo Dimchev«), dann wäre das für andere sicherlich ein Grund auszurasten. Nicht so für den bulgarischen Choreografen, Theatermacher, bildenden Künstler, Fotografen und Musiker Ivo Dimchev, dem seine stets kultivierte coole Contenance von Geburt an mitgegeben scheint. Überhaupt kann sich Dimchev, dessen Musik im pathetisch-expressiven Bermudadreieck aus, sagen wir, Rufus Wainwright, Sparks und Klaus Nomi angelegt ist, nicht über mangelnde Gen-Talente beklagen. Obwohl erst in seinen Vierzigern hat Dimchev bereits mehr als 30 Bühnenwerke umgesetzt, internationale Auszeichnungen für Tanz und Theater eingeheimst und seine Arbeiten im Spannungsfeld aus Musik, Tanz und Theater weltweit präsentiert. Zudem gibt er Meisterkurse an diversen namhaften Einrichtungen weltweit, beispielsweise an der Nationalen Theaterakademie Budapest und dem Königlichen Tanzkonservatorium Belgien in Antwerpen. Derzeit lebt der Queer-Aktivist in Los Angeles, man darf also gespannt sein, wie sich Licht und Schatten von Hollywood auf sein Werk auswirken.