GHOSTWOMAN
Das, woran sicherlich viele denken, wenn sie den oft falsch verwendeten Begriff Psychedelic-Rock hören (weitläufige Klangflächen etc.), hat eher weniger mit dem zu tun, was Genrepionier*innen wie die 13th Floor Elevators in den Sechzigern fabriziert haben. Klar, trippy war diese Musik allemal, aber eben auch schraddelig und wie aus der Garage klingend. Das krachige amerikanisch-belgische Duo GHOSTWOMAN orientiert sich ganz eindeutig an der goldenen Ära dieser Stilrichtung. So ist nicht nur die Stimme des Frontmanns Evan Uschenko von Hall durchtränkt, sondern eigentlich auch alles andere. Seit dem offiziellen Einstieg der Drummerin Ille van Dessel (verbundenen mit dem Umzug von Uschenko nach Belgien) und ihrem neuen Album »Hindsight is 50/50« beschwören GHOSTWOMAN aber auch die Düsterheit des Postpunk herauf, erinnern gelegentlich an The Fall, Nick Cave oder auch The White Stripes und wollen eher hypnotisieren als ausknocken. Im Sinne von: »Wir ziehen dieses Riff jetzt fünf Minuten lang durch und haben die Leute dann auf unserer Seite.« Stimmt.