Ms Nina
Der Anziehungskraft von Reggaeton kann sich zu Recht niemand entziehen. Ms Nina tut dem Genre doppelt gut. Rein musikalisch gesprochen gelingt es der in Spanien lebenden Argentinierin, eine eigene Note zu setzen, indem sie Reggaeton (oder um genauer zu sein das Subgenre Neoperreo) mit knallenden Trap-, Hip-Hop- und nostalgischen Y2K-Einflüssen fusioniert. Zum anderen gelingt es der »queen of feminist reggaeton« auf verspielte wie radikale Weise, ihrem Geschlecht in dieser Welt ordentlich Gehör zu verschaffen und so gewisse Genderrepräsentations- und -sensibilitätsmankos zu konfrontieren und Änderungen anzustoßen. Es ist erfrischend, ihrem von Lust und Gestaltungswillen getriggerten Raps zuzuhören – Anspieltipps: »Rebota« und »Traketeo«.
Jorgeline Torres hat mit Ms Nina sowie ihrem DJ-Imprint »Cocinando con la Nina« Kunstfiguren kreiert, die Reggaeton über den Zeitgeist hinaus nachhaltig als Sound international zu positionieren wissen. Davon zeugen zuletzt ihre ausverkauften Konzerte in Südamerika, den USA und Europa – und davon könnt ihr euch beim Pop-Kultur Festival nun selbst ein Bild machen.