Arab Strap

Im Songwriting der schottischen Slowcore-Band Arab Strap hört man alle drei Meister des düsteren Songwritings heraus: Leonard Cohen, Nick Cave und Tom Waits. Oft handelt es sich bei den Songs von Arab Strap um wiederkehrende Loops, wobei immer wieder Produktionselemente hinzugefügt und dann wieder herausgenommen werden, um das Ganze stets lebendig zu halten.
Ein perfektes Beispiel für den Sound von Arab Strap ist einer ihrer tollsten Songs »The First Big Weekend«: Eine Akustikgitarre plinkert vor sich hin, so als würde sich ein Folksong anbahnen, während darüber mit einem harten, schottischen Akzent gesungen und gesprochen wird. Als Nicht-Muttersprachler*in ist das manchmal nur schwer zu verstehen – unüberhörbar ist aber, dass diese Worte schlau oder mindestens selbstreflektiert sind. Nach wenigen Sekunden kommt dann der Drumcomputer dazu; nicht subtil, sondern mit einem pochenden 4-on-the-floor-Beat. Dass das lyrische Ich in den Pub ging und mit einer blonden Frau tanzte, hört man heraus, doch der Stimmung des Songs nach zu urteilen, endete die Situation nicht gut. Nur wenige Männer sind beim Trübsal blasen so sympathisch. Dass das neue Album den Titel »I’m Totally Fine With It Don’t Give A Fuck Anymore « trägt, ist übrigens kein Anzeichen für die eintretende Altersmilde von Aidan Moffat und Malcolm Middleton, sondern einfach nur guter Humor – der Titel beruht auf einer Textnachricht ihres Liveschlagzeugers an die beiden.