Laura-Levita Valyte (mod. by Corinna Brenner): »Deaf Performance«

Sich durch Musik und Rhythmus zu Bewegungen des Körpers anregen zu lassen, ist eine angeborene, keiner Übung bedürfende Verhaltensweise des Menschen. Das gilt auch für taube Performer, die sich in erster Linie vom Rhythmus einer Musik leiten lassen. Aktive Musik nehmen sie hauptsächlich über den Boden und über Schwingungen von Perkussionsinstrumenten mit dem Körper auf und wandeln diese in Bewegungen um. Doch auch der umgekehrte Weg ist gangbar. Durch die Schönheit von Bewegungen von Händen und Armen und einer ausdrucksvollen Mimik schaffen es taube Performer*innen sozusagen, Musik in völliger Stille entstehen zu lassen. Dazu malen sie Bilder ihrer Empfindungen, Emotionen und Interpretationen der Lieder. Die gehörlose Performerin Laura Valyte ist in Litauen mit gehörlosen Eltern und einer hörenden Schwester aufgewachsen. 2010 hat sie in der litauischen Version von »Let’s Dance« den ersten Platz abgeräumt; 2016 wurde sie nach Stockholm zum Eurovision Song Contest eingeladen, wo sie die Lieder in International Sign übersetzte, also in Gebärdensprache präsentierte. Im Workshop erklärt Laura Valyte anhand einer exklusiv für Pop-Kultur produzierten Performance den Kontext und Hintergrund ihrer Arbeit und verfolgt mit Engagement und viel Spaß das Ziel, Vorurteile in der Gesellschaft weiter auszuräumen.

Laura-Levita Valyte, Corinna Brenner
Laura-Levita Valyte, Corinna Brenner