Black Boboi trifft Rosa Anschütz & Eddna (Tokyo-Berlin Residency)
Dieses Jahr begehen Berlin und Tokio den 30. Geburtstag ihrer Städtepartnerschaft! Zum Jubiläum kommt die irisch-japanische Künstlerin ermhoi für einen Monat nach Berlin. Mit ihrem Trio Black Boboi wird sie bei Pop-Kultur mit den in Berlin lebenden Künstlerinnen Rosa Anschütz und Eddna kollaborieren. Bei dieser musikalischen Begegnung werden neue Klanglandschaften erforscht, handelt es sich doch um eine tiefergehende künstlerische Fusion zweier Kulturkreise, wie man sie nicht oft erleben darf.
Black Boboi, bestehend aus den auch unabhängig voneinander arbeitenden Künstlerinnen ermhoi, Utena Kobayashi und Julia Shortreed, faszinieren mit ihrem einzigartigen Sound, einer vielschichtigen Verschmelzung von melancholischen elektronischen Klängen, Steel-Drum-Elementen, E-Gitarren-Segmenten und diversen Stimmen. Die Band nimmt uns mit auf eine Reise an den tiefen Grund des Meeres – an einen dunklen Ort, dem sie mit ihrer Musik eine unerwartet positive Klangfarbe verleihen und ihn zu einer sicheren, geradezu beruhigenden Unterwasser-Oase kultivieren.
Die Singer-Songwriterin Rosa Anschütz überzeugt mit ihrer unverwechselbaren, emotionalen Kombination aus elektronischen und analogen Sounds. Ihre poetischen Texte trägt sie mit zwischen Gesang und gesprochenen Worten oszillierendem Duktus vor und entführt ihre Zuhörer*innen so in eine introspektive Klangwelt.
Ermöglicht durch das Goethe-Institut Tokyo, wird Rosa Anschütz bereits im Juli in Japan auftreten und ihr neues Album »Interior« vorstellen – eine meditative, klangliche und lyrische Reise durch verschiedene Genres, geprägt von der Melancholie des Neo-Folk, der Eleganz und Feierlichkeit der modernen Klassik und von der Anmut barocker geistlicher Musik.
Die Performance- und Multimediakünstlerin Eddna kehrt zum Pop-Kultur Festival von einem musikalischen Aufenthalt in Japan zurück. Mit ihrem Debütalbum »Cut in Half« erzählt sie nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern jene vieler weiblicher Persönlichkeiten, mal angelegt in ein mythisches Stimmungsbild, mal traumhaft inszeniert, ab und an auch ohne doppelten Boden als reale Abbildung unserer zeitgenössischen gesellschaftlichen Strukturen.
Die Protagonist*innen von Eddna wandern durch emotionale Landschaften, konfrontiert mit den Naturgewalten, die sie geformt haben. Kongenial vereint sie hierfür konstruierte und dekonstruierte Klänge, spielt mit der Wärme der Orgel, verspielten Flöten, markerschütternden Bässen und nicht zuletzt dem sehnsuchtsvollen Charakter ihrer Gesangslinien, die jede Geschichte für sich im Rhythmus der Wörter und Silben schwingen lässt.
Black Boboi, Rosa Anschütz und Eddna laden die Zuschauer*innen ein, mit ihnen gemeinsam die Früchte der künstlerischen Zusammenarbeit, die von der Tokyo-Berlin Residency 2024 ermöglicht wurden, hautnah zu erleben.
Kuration: Karl Imdahl
Das Austauschprojekt »Tokyo-Berlin« im Rahmen des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft wird gefördert von der Senatskanzlei – Regierender Bürgermeister von Berlin sowie vom Goethe-Institut Tokyo.